Obermeyer · Ahnenforschung in Ostwestfalen und Niedersachsen · Brauereiwerbemittel
 
 
 
Genealogische Gedichte

Gedichte im Zusammenhang mit der Genealogie


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Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt,
der ihrem Wesen nachforscht, ihren Bitten,
die Wege wandelt, die sie einst geschritten,
zu ihnen rückwärts die Gedanken lenkt,
dem die Geschichte seines Heimatlandes
das Schönste, das Wissenswerteste erscheint;
der nie vergißt des wundersamen Bandes,
das ihn mit jenen inniglich vereint.

Quelle: Johanna Baltz, Pseudonym Helene Busch,
Westfälische Dichterin, Novellistin, Lyrikerin und Dramatikerin
1849-1918




"Es kann ja nicht immer so bleiben
hier unter dem wechselnden Mond,
es blüht eine Zeit und vergehet,
was mit uns die Erde bewohnt.

Es haben viel fröhliche Menschen
lang vor uns gelebt und gelacht,
den Ruhenden unter dem Rasen
sei dankbar ein Becher gebracht.

Es werden viel fröhliche Menschen
lang nach uns des Lebens sich freu'n,
uns Ruhenden unter dem Rasen
den Becher der Dankbarkeit weih'n.

Eingesandt von: Wolfgang Herms
Quelle: Richard Albrecht,
Aus: Entwurf zur 2. Auflage
"Chronik der Familie Albrecht",1942




Wer hat die Reihe deiner Väter
seit tausend Jahren oder später
so meisterlich in Öl gesetzt?
Wer wird vor allen hochgeschätzt?
Der Farbenkünstler - und mit Grund;
er macht uns diese Welt so bunt.

Quelle: Heinrich Christian Wilhelm Busch,
1832-1908,
aus Maler Klecksel, 1884




Katechisation

Lehrer
Bedenk, o Kind! woher sind diese Gaben?
Du kannst nichts von dir selber haben.

Kind
Ei! alles hab ich vom Papa.

Lehrer
Und der, woher hat's der?

Kind
Vom Großpapa.

Lehrer
Nicht doch! Woher hat's denn der Großpapa
bekommen?

Kind
Der hat's genommen.

Eingesandt von: Manfred Köllner
Quelle: Johann Wolfgang von Goethe,
deutscher Dichter,
1749-1832




Lebensregel

Willst du dir ein hübsch Leben zimmern,
Musst dich ums Vergangne nicht bekümmern;
Das Wenigste muss dich verdrießen;
Musst stets die Gegenwart genießen,
Besonders keinen Menschen hassen
Und die Zukunft Gott überlassen.

Quelle: Johann Wolfgang von Goethe,
deutscher Dichter,
1749-1832




Viele der Ahnen findest du hier.
Von jedem führt eine Spur zu dir.
Von jedem ein Tropfen Blut in dir rinnt,
der deine Bahn im geheimen bestimmt.

Ihr Tun und Denken schwingt in dir wieder -
drückt das Gewicht ihrer Fehler nieder,
hebt dich ihr Reichtum, ihr sehnendes Streben,
Kraft und Richtung soll es dir geben.

Hast versenkt du dich in ihr Geschick,
in ihr Kämpfen und Mühen, ihre Not, ihr Glück -
dann blicke vorwärts und sei bereit,
dein Werk zu tun zu deiner Zeit.

Liebe dies Leben! Umfasse es tief!
Erfühle den Sinn, wozu es dich rief!
Doch verlangt es von dir ein Ja oder Nein,
bedenk, es gehört nicht dir allein.

Quelle: Fikenscher ?




Vom Vater hab ich die Statur,
Des Lebens ernstes Führen,
Vom Mütterchen die Frohnatur
Und Lust zu fabulieren.
Urahnherr war der Schönsten hold,
Das spukt so hin und wieder;
Urahnfrau liebte Schmuck und Gold,
Das zuckt wohl durch die Glieder.
Sind nun die Elemente nicht
Aus dem Komplex zu trennen,
Was ist denn an dem ganzen Wicht
Original zu nennen?

Quelle: Johann Wolfgang von Goethe,
deutscher Dichter,
aus "Zahme Xenien"
1749-1832




AN EINEN STOLZEN HERRN VON ADEL

Freund, wenn dein Stammbaum uns nur erst beweisen kann,
dass Glied vor Glied von deinem Ahnherrn an
Verstand und Tugend abgenommen;
So tret´ ich deiner Meinung bey,
dass das Geschlecht, von dem du abgekommen,
das älteste im Lande sey.

Quelle: Moritz August von Thümmel,
deutscher Schriftsteller,
1738-1817




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